Vorgehensweise in einem mitarbeitergetriebenen Veränderungsprojekt vergrößern Team-Coaching im Rahmen eines mit­arbeiter­getriebenen Verän­derungs­projektes

Ziel der Maß­nahme war, in einem Verän­derungs­projekt, das eine Bezirks­­direktion eines Energie­wirtschafts­unter­nehmens in eine moderne kunden­orien­tierte Leistungs­ein­heit über­führen sollte, die Mitar­beiter und Leiter der Arbeits­teams, die von ihrer Tages­arbeit freige­stellt waren, auf ihre gemein­same Konzept­arbeit im Projekt vorzu­berei­ten und wäh­rend des Projek­tes zu beglei­ten.


Eigene Rolle:   Konzeptent­wicklung, Team-Coach, Leiter des Gesamt­projektes

Nähere Angaben Größe der Bezirksdirektion ca. 1000 MA. 14 Projektteams, pro Team ca. 7-10 MA.
Zeithorizont ca. 1 Jahr
Wichtige Anforderungen
  • Befähigung der Teams und speziell der Team­leiter zu produk­tiver Projekt­arbeit

    Bei dem Projekt handelte es sich opera­tiv um ein komplett von Mitar­beitern und unteren Füh­rungs­kräften der Direktion getra­genes Vorhaben. Deshalb war es wich­tig, diese so zu quali­fizie­ren, dass sie selbst­ändig auf effek­tives und effi­­zientes Projekthandeln achte­ten.

  • Inhaltliche Instruk­tion und metho­dische Beglei­tung der Teams wäh­rend der Projekt­durchfüh­rung

    Die Teams bildeten die "Think-Tanks" für die auf­treten­den Themen­stellung im Projekt. Die Metho­dik und Qualitäts­sicherung der Ergeb­nisse musste von Bera­tersei­te zuge­steuert, auftre­tende Probleme zur Lösung gebracht werden.

  • Gewähr­leistung der Synchro­nisation der Team­arbeit zwischen den Teams und inhalt­liche Abstim­mung

    Ziel des Gesamt­projektes war die Entwick­lung und Umsetzung einer kom­plett neuen Prozess- und Aufbau­organi­sation der Direk­tion. Dazu war es eminent wich­tig, die Koordi­­nation und Abstimmung zwischen den Teams von außen zu gewähr­leisten.

Vorgehensweise In diesem Projekt waren die Team­leiter dem Projekt­ausschuss unter Leitung des Bezirks­direktors gegen­über verant­wortlich für die Ergeb­nisse ihrer Teams. Für ihre Arbeit standen ihnen die bis­heri­­gen Führungskräfte der Leistungs­bereiche als Paten zur Verfü­gung. Projekt­leitung und Prozess­berater arbei­teten in Stabs­funktion. Deshalb war es wichtig, dass

  • die Teams und ihre Teamleiter auf ihre Arbeit sorg­fältig aus­gewählt, vorbe­reitet und beglei­tet wurden

    Die Teammitglieder wurden im Rahmen einer Aus­schreibung "angeworben" und von Führungs­mann­schaft und Betriebs­rat nach dokumen­tierten Krite­rien ausgewählt und arbeits­mäßig entlastet. Nach­folgend wurden sie schritt­weise auf ihre Auf­gabe vorbe­reitet (z.B. durch expli­zites Training, Vorträge beim Startup des Projektes oder im direkten Team­umfeld: zu Fach­kennt­nissen in der Aufga­benstel­lung und neuen Gestal­tungsansätzen, zu Methoden­kennt­nissen in Bezug auf Orga­nisa­tion, Mode­ration und Prä­senta­tion). Im Rahmen eines Teament­wick­lungs-Work­shops wählte jedes Team selbst seinen Leiter.

    Während der Abwick­lung des Projek­tes fand bei jeder Phasen­grenze in Bezug auf die vergan­gene Phase eine Evalua­tion statt (z.B. Stimmungs­barometer, Evalua­tion des Prozess-Coachings). Eine erneute Instruk­tion berei­tete die Teams auf die genaue Aufgabe und Vorge­hensweise in der neuen Phase vor.

    Hoher Wert wurde auch auf die projekt­übergreifende Kommu­nikation gelegt (z.B. eigene Projekt­zeitung, gezielte Projekt­treffen im Freizeit­bereich).

  • das Projekt möglichst vollständig dokumenten­getrieben abge­wickelt wurde

    Da nicht vorgesehen war, dass jedes Team alle Arbeits­schritte unter Anleitung eines Prozess­berater durch­führen sollte (Coaching-Situation), war es extrem wichtig, dass Ergeb­nisse in vorstruk­turier­ten Form­blättern abgefor­dert und zusammen­geführt werden konnten, ggf. mit paral­lelen Erläu­terungen und Präsen­tationen. Grundsatz war: Was nicht dokumen­tiert war, galt nicht als offi­zielles Ergebnis. Ein spezielles Team unter Anlei­tung der Prozess-Coaches beschäf­tigte sich am Ende jeder Konzept­phase mit der Konsis­tenz und Zusammen­führung der erarbei­teten Inhalte.

  • an Phasengrenzen des Projektes die Mitglieder aller Teams in einer gemein­samen "Roadshow" auf den inhalt­lichen Stand des Projektes gebracht wurden

    Die gemeinsame Diskus­sion der Ergeb­nisse aller Teams im Gesamt­projekt­team zielte darauf ab, den Wissens­horizont der Mitar­beiter auf alle Arbeits­bereiche der Direktion auszu­weiten, die Ganzheit­lichkeit im Denken zu stärken und die Moti­vation und den Zusam­menhalt aller unter­einander zu för­dern. Sie führte verein­zelt auch zu wichti­gen Hin­weisen in Bezug auf die weitere Vor­gehens­weise.
    Zum Beispiel ent­stehen Prozess­probleme (in Bezug auf Abstimmung, Doppel­arbeit etc.) oft an den Grenzen zwischen Funktions­bereichen. Ein Prozess­projekt, das funktions­orientiert arbeitet, tendiert dazu, solche Probleme auf die Projekt­arbeit zu über­tragen. Eine gemein­same "Roadshow" zeigte sich hier als probates Mittel, dies zu erkennen, notwen­dige Abstim­mungen herbei­zufüh­ren und Maß­nahmen zur Berei­nigung zu ergrei­fen.

  • auftretende Problemstellungen schnell durch Fach­leute erkannt und eska­liert werden mussten

    Die Prozess-Coaches besuch­ten regel­mäßig zu fest­geleg­ten Zeiten die Teams - oft zu Beginn der Sitzungen - und fragten den Arbeits­status ab. Dabei konnten inhalt­liche Probleme und Unsicher­heiten im Team besprochen werden. Der Prozess-Coach achtete dabei vor allem auch auf die sich in der Gruppe entwickelnde Dyna­mik, um so früh­zeitig inter­venieren zu können.

Die Prozess-Teams konzi­pierten die neue Organi­sation in mehreren Phasen. Ab der Konsoli­dierungs­phase (Prüfung der Konzepte und Reali­sierungs­planung) gingen dann die Prozess-Teams in eine "Controlling-Funktion" bzw. standen für Nachent­wicklungen zur Verfü­gung und die eigent­liche Umsetzung der Projekt­ergebnisse wurde von mit den Prozess-Teams vermasch­ten Umsetzungs­teams unter Leitung der zukünf­tigen neuen oder alten Linien­verant­wortlichen geplant und durch­geführt.

Wichtige Ergebnisse
  • Die Bezirksdirektion wurde unter hohen Ratio­nalisierungs­einsparungen umstruk­turiert und gleich­zeitig kunden­orientiert neu ausge­richtet. Die dezen­tralen Stand­orte der Direktion wurden systema­tisch reduziert, die Abwicklung in Regional­zentren konzen­triert, die bereits in der räum­lichen Auftei­lung das Zusammen­spiel zwischen Kunden vor Ort, Vertrieb und Produk­tion optimal unter­stützten.
  • Ein neu eingeführ­tes Qualitäts­management und ein kontinu­ierlicher Verbes­serungs­prozess unterstütz­ten die zukünf­tige Innovations- und Entwick­lungsfä­higkeit der Organi­sation.
  • Die Mitarbeiter zeigten auch nach dem Projekt eine bleibend hohe Verän­derungs­kompetenz.